
Die Sonne brannte erbarmungslos durch das Fenster und verwandelte das gemütliche Wohnzimmer in einen Backofen. Es war “Affenhitze”, wie die Menschen es nannten, und selbst für einen Orang-Utan wie Affi, der Wärme gewohnt war, war es viel zu heiß. Affi lag flach auf dem Sofa, seine langen Arme und Beine schlaff ausgebreitet, und versuchte, so wenig wie möglich zu tun.
Neben ihm seufzte Carsten leise. Der Burger war von Natur aus eher prall und kuschelig, was bei dieser Hitze nicht gerade von Vorteil war. Seine Filzaugen sahen aus, als würden sie schmelzen. “Uff, Affi”, keuchte Carsten, seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. “Ich glaube, ich brate. Mir ist so heiß, dass mein Sesambrötchen gleich knusprig wird!”
Affi drehte mühsam den Kopf. “Ich weiß, Carsten”, murmelte er. “Mir ist auch so warm, dass ich am liebsten meine ganze Plüschhaut abziehen würde.” Er schloss die Augen und versuchte, an kalte Dinge zu denken: einen Schneemann, einen Eisberg, eine riesige Wassermelone.
Plötzlich kam dem Menschenkind, das in diesem Haus wohnte, eine Idee. Ein großer, bunter Stoffwürfel, der sonst zum Spielen benutzt wurde, wurde kurzerhand zum Pool umfunktioniert. Mit einem sanften Platsch landeten ein paar Kühlakkus und eine Handvoll Eiswürfel darin. Das Wasser wurde eiskalt und klar.
Affi, der das Geschehen aufmerksam verfolgt hatte, stieß ein kleines, erfreutes Quieken aus. “Carsten! Schau mal! Ein Pool!”
Carsten rollte sich mit letzter Kraft zur Sofakante. Seine Augen leuchteten auf, als er den kleinen, improvisierten Pool sah. “Oh, das sieht fantastisch aus!”, rief er.
Vorsichtig, um das empfindliche Plüschmaterial nicht zu durchnässen, legten die beiden Kuscheltiere einen Plan. Affi nutzte seine langen Arme und stupste Carsten behutsam näher an den Rand des Stoffwürfels. Dann schob er ihn vorsichtig hinein, sodass Carsten mit dem Bauch im kühlen Nass lag, während sein “Brötchendeckel” trocken blieb.
“Ahhh, das ist herrlich!”, seufzte Carsten glückselig. Die Kälte des Wassers und der Eiswürfel zog langsam in sein Inneres und ließ ihn aufatmen.
Affi selbst war ein wenig zu groß, um ganz in den Pool zu passen, aber er legte seine Hände und Füße vorsichtig ins kühle Nass. Die sofortige Erleichterung war wunderbar. Er spritzte ein kleines bisschen Wasser auf Carstens Sesambrötchen, was den Burger zum Kichern brachte.
So verbrachten Affi und Carsten den restlichen Nachmittag. Carsten im kühlen Bad und Affi mit seinen Gliedmaßen im Wasser, während sie sich über die Hitze beschwerten und davon träumten, wie schön es wäre, wenn sie echte Eiswürfel lutschen könnten. Die Affenhitze war immer noch da, aber dank ihres kleinen, improvisierten Pools war sie viel erträglicher geworden. Sie kuschelten sich an die Kühle und wussten, dass sie gemeinsam jede noch so heiße Herausforderung meistern konnten.
Was passiert, wenn die Sonne untergeht und die Temperaturen sinken?